Der Staat finanziert sich hauptsächlich durch die Erhebung von Steuern und die Übernahme von Staatsschulden. Der Staat bläht sich über Jahrzehnte auf, verlangt immer mehr Geld für immer mehr Projekte und würgt dabei die freie Marktwirtschaft ab. Dabei geht der Staat Kaskaden-ähnlich vor: Von der Besteuerung zur Verschuldung zur Entwertung der Währung durch Gelddrucken.
Stufe 1: Die Besteuerung
Steuern sind Geldbeträge, die Bürger und Unternehmen an den Staat zahlen müssen, um die öffentlichen Ausgaben zu decken. Es gibt verschiedene Arten von Steuern, wie zum Beispiel Einkommenssteuern, Mehrwertsteuern und Erbschaftssteuern. Steuereinnahmen helfen bei der Finanzierung staatlicher Ausgaben für öffentliche Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheitsfürsorge, Verteidigung und soziale Sicherheit.
Anfangs werden nur moderate Steuern erhoben. Seit den 1950er Jahren bewegt sich die gesamtwirtschaftliche Steuerbelastung in Deutschland meist zwischen 22% und 24% der BIP. Ein konstantes Wirtschaftswachstum, ein starker Rechtstaat und Hilfen des US-Hegemon garantieren Stabilität. Die Reichen und die Armen entziehen sich der Besteuerung wie es seit jeher immer war, die Hauptlast fällt auf die Mittelschicht. Aktuell setzt sich die Besteuerung für einen Normalverdiener wie folgt zusammen (Quelle: Rheinisch-westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung):
Stufe 2: Die Verschuldung
Eine andere Möglichkeit für den Staat, sich selbst zu finanzieren, ist die Übernahme von Staatsschulden. Das bedeutet, dass die Regierung Anleihen ausgeben wird, die von Investoren gekauft werden können, um das Staatsdefizit zu finanzieren. Künftig muss der Staat diese Schulden zurückzahlen, entweder durch Steuererhöhungen oder durch die Ausgabe zusätzlicher Anleihen.
Die Verschuldung wird neben den Steuereinnahmen als angenehme Art durch Politiker herangezogen, um Projekte zu finanzieren. Der Schmerz durch erhöhte Steuerbelastung wird in die Zukunft verschoben, zu einer Zeit wenn die amtierenden Politiker nicht mehr verantwortlich sind. Geschenke der Politiker an potenzielle Wähler werden finanziert, um Wahlen zu sichern. Die Entwicklung der Verschuldung nimmt zu. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Staatsverschuldung (Quelle: statista.com).
Die Wirtschaft und Währung eines Landes werden davon beeinflusst, wie die Regierung finanziert wird. Hohe Steuern und Inflation können Unternehmen und Bürger belasten und sie weniger bereit machen, zu investieren oder auszugeben.
Stufe 3: Gelddrucken und Inflation
Wenn die Steuern ein Niveau erreichen, das nicht mehr erhöht werden kann und auch die Verschuldung eine Höhe erreicht, die Investoren in Staatsanleihen abschreckt, kommt die dritte und letzte Stufe des Raubes des Staates gegenüber den Bürgern: Das Gelddrucken.
Da der freie Markt nicht mehr bereit ist, für die angebotenen Zinsen Staatsanleihen zu kaufen, werden die Anleihen einfach durch Gelddrucken durch Zentralbanken aufgekauft. Die Bilanz der Zentralbank ist direkter Ausdruck des Gelddruckens. Folgende Grafik zeigt die Bilanz der wichtigsten Zentralbanken. Spätestens seit der Dotcom-Blase werden in die Märkte frischgedrucktes Geld gepumpt, was zu einer immer höherer Bilanz führt.
Die Inflationsrate ist ein wesentlicher Faktor, der sich auf die Staatsfinanzen auswirkt. Ein Anstieg des allgemeinen Preisniveaus, manchmal auch als Inflation bezeichnet, führt dazu, dass der gleiche Geldbetrag weniger wert ist. Da durch das Gelddrucken die Währung weicher wird, sieht man früher oder später Preissteigerungen in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft. Die Steigerung der Immobilien- Aktienmärkte sind direkte Konsequenzen dieser Politik. Irgendwann kippt das System und die Inflation frisst sich in die übrigen Bereiche der Wirtschaft. Wir sehen das aktuell mit Preissteigerungen im Energiemarkt und damit allen damit verbundenen Produkten.